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Die Gründung des Germanischen Nationalmuseums
Germanisches Nationalmuseum
Erstmals finden die Anfänge des 1852 von dem fränkischen Adeligen Hans Freiherr von und zu Aufseß gegründeten Germanischen Nationalmuseums Eingang in die Dauerausstellung. Der Blick zurück führt jedoch nicht nur in die Vergangenheit. Merkmale des Museums des 19. Jahrhunderts werden ebenso deutlich wie bis in die Gegenwart reichende Strukturen. Die Beschäftigung mit dem Museum der Frühzeit trägt dazu bei, das heutige Museum zu verstehen. In der „Ehrenhalle“ des 1920 vollendeten Galeriebaus veranschaulichen rund 90 Objekte die Gründungsidee zwischen romantisch-patriotischer Mittelalterverklärung und enzyklopädischem Sammlungswillen. Nach dem Ende des Alten Reichs, der Säkularisation und den Befreiungskriegen war die Vision einer nationalen Quellensammlung Teil der vielerorts zu beobachtenden Bemühungen zur Rettung historischer Sach-, Bild- und Schriftzeugnisse. Ihre Bewahrung und Erforschung diente der Identitätsstiftung der eigenen Zeit. Aus der Zeit heraus ist auch der Name Germanisches Nationalmuseum zu verstehen. Analog zur neuen Disziplin der Germanistik, die sich ebenfalls der deutschen Sprache und Geschichte verschrieben hatte, bezeichnete er das auf den gesamten deutschen Sprachraum bezogene Sammlungsinteresse. „Nationalmuseum“ stand nicht für einen Staat als politisches Gebilde, sondern für die deutschsprachige „Kulturnation“. Die Ausstellung beginnt mit Inkunabeln der Museumsgründung und Darstellungen der ersten Sammlungsräume. Eine zentrale „Insel“ ist der Quellensammlung des Generalrepertoriums als Hauptzweck des jungen Museums gewidmet. Am Ende stehen Zeugnisse der von Anfang an existenziellen Stiftungstradition, die bis heute nicht aus dem Museumsleben wegzudenken ist.
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Spätmittelalter
Germanisches Nationalmuseum
Themen der Ausstellung Bildkünstlerische Zeugnisse des 14. und 15. Jahrhunderts gehören zu den bedeutendsten Beständen des Museums. Die Sammlung ist reich an Werken der Nürnberger Bildnerei in Holz, Stein und Ton sowie der in der weltläufigen fränkischen Reichsstadt entstandenen Tafelmalerei. Neben diesen vorrangig in den historischen Gebäuden des alten Kartäuserklosters, der Kirche, den Kreuzgängen und dem Refektorium, ausgestellten Werken, gebührt auch Skulpturen und Gemälden anderer Regionen des deutschen Sprachraums besondere Aufmerksamkeit. Dazu gehören etwa die Basler Tafel mit der Verkündigung an Maria von Konrad Witz, Gemälde des in Augsburg ansässigen Hans Holbein d. Ä. und der Kölner Malerschule um Stefan Lochner, Bildwerke des steirischen Schnitzers Hans von Judenburg, des Würzburgers Tilman Riemenschneider und des in Brixen tätigen Hans Klocker. Großartige Kunstwerke aus Westfalen, Bayern und Schwaben, Österreich, aus dem Rheinland, aus Thüringen und aus Sachsen vermitteln ein anschauliches Bild vom Stand der Künste, und von Leben und Frömmigkeit am Ausgang des Mittelalters. Gemälde und Skulpturen Eine der vornehmsten Aufgaben der bildenden Kunst im Spätmittelalter stellt das Retabel dar. Seit dem 14. Jahrhundert war es üblich, Altäre mit Aufsätzen in Kastenform zu schmücken. Während diese Schreine meist Figuren beinhalten, bestehen deren Flügel aus bemalten Tafeln oder Reliefs. Zahlreiche der ausgestellten Werke entspringen solchem Zusammenhang. Dazu gehört etwa die um 1425 entstandene Marienkrönung des Hans von Judenburg aus der Stadtpfarrkirche von Bozen. Eindrücke vom ursprünglichen Kontext dieser jetzt isolierten Werke vermitteln zwei kurz nach 1500 entstandene Retabel aus dem westlichen Franken und aus Halle an der Saale. Darüber hinaus weisen Kruzifixe, Palmesel und Prozessionsstangen auf die Bedeutung der bildenden Kunst für den kirchlichen Kult hin. Aufgrund umfassender Sanierungen und der Neukonzeption sind Teilbereiche des Spätmittelalters bis voraussichtlich Ende 2023 geschlossen.
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Alltagskultur bis 1700
Germanisches Nationalmuseum
In den Mönchshäusern am Nordflügel des Großen Kreuzgangs der Nürnberger Kartause wird eine Fülle von Gegenständen präsentiert, die das Leben vor allem gehobener sozialer Schichten in Spätmittelalter und Früher Neuzeit beleuchten. Dazu gehören aussagekräftige Elemente von Innenarchitekturen wie hölzerne Säulen und Pfeiler, verzierte Knaggen und Balken, aber auch Türen, Schlösser und Schlüssel sowie andere kunstvolle Schlosserarbeiten. Dort finden sich Mobiliar vom Tisch über den Schrank bis zur Truhe sowie Textilien, wie Rücklaken und prächtige Handtücher. Darüber hinaus Einrichtungsgegenstände sind wie Leuchter und Gerät aus Glas, Ton und Metall ausgestellt. Bildkünstlerisch verzierte Kästchen und Schachteln erzählen von der Art und Weise der Aufbewahrung kostbarer Dinge. Bucheinbände, eines der raren Beutelbücher des Mittelalters, Klappaltärchen und Pilgerzeichen erinnern daran, dass der Wohnraum immer auch ein Ort privater Frömmigkeitsausübung war. Öfen und bunte Ofenkacheln Zur Ausstattung repräsentativer Wohn- und Versammlungsräume gehörten seit dem Mittelalter Kachelöfen. Das Museum besitzt eine anschauliche Sammlung zur Geschichte dieser im 13. Jahrhundert im östlichen Alpenraum entwickelten Gattung der Raumerwärmer. Neben reich verzierten Öfen des 16. und 17. Jahrhunderts ist hier eine repräsentative Auswahl von Kacheln gezeigt, die die Entwicklung von der einfachen Becher- oder Napfkachel zur reliefierten Nischenkachel nachvollziehbar machen. Zu den besonders bedeutenden Stücken gehören großformatige Bildkacheln aus der so genannten Werkstatt des Wiener Sakristeiofens (um 1490), Kacheln mit Heiligendarstellungen aus Lüneburg (um 1515) und mit perspektivischen Innenarchitekturen aus einem Nürnberger Atelier (um 1540).
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Volkskunde
Germanisches Nationalmuseum
Die Dauerausstellung stellt Themen zur Volkskultur aus dem 17. bis 19. Jahrhundert vor, die in dieser Zeit differenzierte regionale Ausprägungen entwickelte. Den Hauptbestand der Präsentation bilden die zum Grundstock der Sammlung gehörenden Raumensembles, die so genannten Bauernstuben. „Flett und Döns“ – Herdraum und Stube – veranschaulichen den Wohn- und Wirtschaftsteil eines niederdeutschen Hallenhauses. Eine Halligstube sowie Stuben aus der Kremper Marsch, dem Unterinntal und dem Schweizer Thurgau vermitteln einen geographisch weiten Überblick über Lebensformen wohlhabender Landbewohner, der allerdings idealisiert ist. Ein weiterer Ausstellungsaspekt gilt einzelnen ländlichen Möbeln, die einen Vergleich von wichtigen Möbeltypen sowie von verschiedenen Möbellandschaften ermöglichen. Das Hausgerät ist nach Materialgruppen gegliedert. Ferner lässt eine Zusammenstellung von Gefäßen aus unterschiedlichen Werkstoffen formale Abhängigkeiten sowie den Einfluss des städtischen auf das ländliche Handwerk erkennen. Ein letzter Aspekt gilt dem Maskenbrauch. Religiöse Volkskunst Eine Ausstellungsebene ist Zeugnissen der Frömmigkeit in den katholischen Regionen Süddeutschlands und Österreichs vorbehalten. Den Hauptbestand bilden Votivtafeln und -gaben, wie sie nach der Gegenreformation durch das Aufblühen des Wallfahrtswesens von Gläubigen in reicher Zahl dargebracht wurden. Diese thematisch gegliederten Objekte, die wichtige Quellen für die Sozial-, Kultur- und Medizingeschichte sind, werden durch ähnlich aufgebaute Stiftergemälde und Gemälde mit Darstellungen des Wallfahrtswesens um 1500 ergänzt. Ländliche Möbel und die im 18. und 19. Jahrhundert massenweise produzierten Hinterglasbilder veranschaulichen den Wunsch des Menschen, sich im Privatbereich mit Zeichen und Bildern der Gegenwart Gottes und verschiedener Heiliger zu versichern. Die Dauerausstellung "Religiöse Volkskunst" ist für einen längeren Zeitraum geschlossen, um die Ausstellungsräume zu sanieren und die Präsentation neu zu konzipieren.
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19. Jahrhundert
Germanisches Nationalmuseum
Die gattungsübergreifende Sammlung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen. Sie befasst sich mit dem Umbruch von der ständischen zur bürgerlichen Gesellschaft und stellt den Facettenreichtum bürgerlich-individueller Perspektiven heraus. Einerseits wird ein europäischer Entwicklungsrahmen umrissen, andererseits werden Strömungen behandelt, die für das bis 1871 aus vielen Einzelstaaten bestehende Deutschland charakteristisch sind. Motive der Nationalromantik, der gescheiterten Märzrevolution und der Reichsgründung spiegeln Stationen der deutschen Nationalgeschichte wider, mit der das Museum eng verknüpft ist. Ein anderer Schwerpunkt liegt auf Objekten der sich mächtig entfaltenden Kunstindustrie. Sie vergegenwärtigt die Dynamik technischen Fortschritts sowie den wirtschaftlichen Aufschwung der Mittelschicht.
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20. Jahrhundert
Germanisches Nationalmuseum
Die Spanne in der Dauerausstellung 20. Jahrhundert reicht von Meisterwerken der Malerei über ausdrucksstarke Skulpturen und dreidimensionale Objekte bis hin zu Fotoarbeiten und bekannten Klassikern der Designgeschichte. So entsteht ein umfassendes Bild der Kunst- und Stilgeschichte der letzten 100 Jahre. Schwerpunkt der nach dem Zweiten Weltkrieg begründeten Sammlung sind Werke des Expressionismus und des Bauhauses. Zu den bekanntesten Exponaten zählt Ernst Ludwig Kirchners beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs gemaltes „Selbstbildnis als Trinker“. Kongenial ergänzt diese Arbeit ein afrikanischer Leopardenhocker, ein Beispiel für außereuropäische Objekte, die den Expressionisten als Inspirationsquelle dienten und den Blick für „Weltkunst“ und die Hinwendung zu universellen Perspektiven in der Klassischen Moderne öffneten. Auch Künstler, die sich trotz des Verdikts "entarteter Kunst" nicht dem nationalsozialistischen Diktat unterwarfen, sind vertreten, wie Gerhard Marcks, Ernst Wilhelm Nay oder Fritz Winter. In den 1960er Jahre lehnte sich im Osten wie Westen eine junge Künstlergeneration gegen die Weltanschauungen der Nachkriegsgesellschaft auf. Hiervon zeugen Arbeiten von Joseph Beuys und Wolf Vostell oder Fotografien von Ute Klophaus, die zahlreiche Kunstaktionen im Bild festhielt. Die Fluxusvertreter verstanden Kunst wie die Dadaisten als Kommunikator gesellschaftlicher Fragen und waren darin wegweisend für viele nachfolgende künstlerische Konzepte.
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Mittelalter
Germanisches Nationalmuseum
Themen der Ausstellung Unter dem Titel „Mittelalterbilder“ umreißen Werke aus unterschiedlichen Lebensbereichen die Grundlagen der mittelalterlichen Gesellschaft. Im Zentrum steht der prächtige Schrein der Reichsreliquien. Dem heutigen Blick auf die Epoche sind historisierende Glasgemälde des 19. Jhs. gegenübergestellt. Eine Zusammenschau von Skulpturen, Textilien, Werken der Schatzkunst, Glas- und Tafelmalereien eröffnet spannende Blicke auf die Zeit des 8. bis 15. Jhs. Hochkarätige Objekte verdeutlichen Kunstentwicklungen ebenso wie den Wandel von Formen und Funktionen. Sie geben Einblick in Ausstattung und Bildprogramme mittelalterlicher Kirchen und verweisen auf liturgische Zwecke. Mit dem karolingischen Ardennenkreuz, dem Einband des Codex aureus aus Echternach und der Armilla aus dem Umkreis Friedrich Barbarossas besitzt das Museum weltweit bekannte Kostbarkeiten des mittelalterlichen Kunsthandwerks. Die Sammlung von Bildteppichen krönt der um 1400 am Mittelrhein entstandene Spieleteppich. Einzigartig ist die Sammlung von Aquamanilen, die bedeutende Zentren des Metallgusses repräsentieren. Madonnen, Kruzifixe und Fliesen In der chronologisch geordneten Sammlung begegnet der Besucher immer wieder Schwerpunkten, die wichtige Motive der mittelalterlichen Bildkünste thematisieren. Dazu gehört der Kruzifixus ebenso wie das Marienbild. Das Spektrum reicht dabei vom kleinformatigen Bronzekreuz bis zur Monumentalskulptur aus der Kölner Stiftskirche St. Maria im Kapitol. Neben Marksteinen der Kunstgeschichte, wie dem um 1247/48 geschaffenen Grabmal des Grafen Heinrich III. Sayn, finden sich Zeugnisse serieller Produktion, die neben Säulen, Pfeilern und Kapitellen die architektonische Hülle solcher Werke in Erinnerung rufen. Dazu gehören beispielsweise ornamentierte und figürlich verzierte Boden- und Wandfliesen sowie romanische Dachziegel der Klosterkirche von Paulinzella bei Jena.
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Renaissance, Barock, Aufklärung
Germanisches Nationalmuseum
Kunst und Kultur vom 16. bis 18. Jahrhundert In 33 Räumen und Ausstellungssequenzen wird die Kunst der Frühen Neuzeit von 1500 bis 1800 präsentiert. Der Bogen spannt sich von der Zeit der Entdeckung der neuen Welt bis zu Rokoko und Aufklärung im späten 18. Jahrhundert. Die Ausstellung umfasst bedeutende Werke aus allen Sammlungsbereichen des Museums. Dazu gehören neben Gemälden und Skulpturen auch Glasgemälde, Kunsthandwerk, Möbel, Musikinstrumente, Medaillen, Textilien und Schmuck. Thematische Schwerpunkte wie "Pilgerfahrt", "Reformation" oder "Natur und Antike" machen die Objekte in ihrem kulturhistorischen Zusammenhang erfahrbar. Als übergreifende Leitthemen behandelt die Ausstellung das „Sammeln“ und „Repräsentieren“. Gleichzeitig rückt sie das Werk herausragender Künstler wie Dürer, Cranach und Rembrandt oder Vischer und Messerschmidt in neues Licht. Eine gattungsübergreifende Präsentation Konzept und Präsentation verfolgen das Ziel, bisher getrennt ausgestellte Objektgruppen zusammenzuführen und die Separierung der Kunstgattungen weitestmöglich zu überwinden. Damit fördert die Ausstellung ein integrales Verständnis der Sachkultur vergangener Jahrhunderte. Mit dem Blick auf Kontinuität und Wandel und die Gleichzeitigkeit vermeintlich gegensätzlicher oder zeitlich nur scheinbar aufeinander folgender Phänomene sollen herkömmliche Periodisierungen und Epochengrenzen durchlässiger werden. Durchlässigkeit und Transparenz stehen auch in der ästhetischen und didaktischen Gestaltung im Vordergrund. Die Ausstellung will den Besucher durch die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse und sinnlicher Erlebnisse informieren und faszinieren.
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Ur- und Frühgeschichte
Germanisches Nationalmuseum
Die 2006 eröffnete Dauerausstellung stellt den ältesten Abschnitt der Kulturgeschichte des Menschen dar. Der überregional und nach Zeitepochen angelegte Rundgang umfasst mehrere Jahrhunderttausende. Er beginnt mit den Jägern und Sammlern der Altsteinzeit und führt hin zur Zeit Karls des Großen um 800 n.Chr., wo ein nahtloser Übergang zum Ausstellungsbereich „Mittelalter“ erfolgt. Da im heutigen Mitteleuropa Schriftquellen aus diesem Zeitraum weitgehend fehlen, dienen archäologische Bodenfunde als Grundlage für seine Erforschung. Zu den Glanzlichtern der Ausstellung gehören der bronzezeitliche Goldhut von Ezelsdorf/Buch (13.‒9. Jh. v.Chr.), der wohl bei Kulthandlungen von einem Priester getragen wurde, und die mit roten Almandinsteinen besetzte goldene Adlerfibel von Domagnano (um 500 n.Chr.), die vermutlich einer Dame am Hof des Ostgotenkönigs Theoderich gehört hat. Der Ausstellungsrundgang Der erste Teil thematisiert die in etwa bis zur Zeitenwende um Christi Geburt reichenden urgeschichtlichen Epochen der Stein-, Bronze- und Eisenzeit. Sie sind geprägt von grundlegenden kulturgeschichtlichen Entwicklungsschritten, wie dem Übergang zu einer sesshaften Lebensweise und der Erschließung neuer Werkstoffe. Ein weiterer Teil widmet sich den Römern, die mehr als ein halbes Jahrtausend lang weite Teile der antiken Welt beherrschten. Im Anschluss werden die Zeit der Völkerwanderung sowie der Aufstieg der fränkischen Herrschergeschlechter der Merowinger und Karolinger, der sich seit der Mitte des 5. Jahrhunderts n.Chr. vollzog, dargestellt. Mit der Annahme des christlichen Glaubens trugen sie entscheidend zur weiteren kulturgeschichtlichen Entwicklung in Europa bei.
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